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Heizung Alter Pfarrhof - Nahwärmeversorgung Sonne und Rathaus



Sachvortrag:
 
In der Dezember-Sitzung wurden die voraussichtlichen Gesamtkosten des Projektes Hackschnitzelheizung im Alten Pfarrhof und Nahwärmeversorgung der Sonne und des Rathauses besprochen. Das Fachbüro wurde aufgefordert, sich nochmals Gedanken zu wirtschaftlichen Lösungsansätzen zu machen. Einzelne Aufträge zum Projekt wurden bereits erteilt. Regenerative Energieerzeugung auf Hackschnitzelbasis soll weiterhin die Zielrichtung sein.
 
Im Dezember gab es auf Vermittlung von MGR Anton Eller einen Termin mit einem Anbieter für Hackschnitzelheizungen. Eine günstigere Lösung im alten Pfarrhof ist nicht darstellbar. Die angedachte Lösung mittels Container an der Nordseite des Gebäudes hat ihre Ein­schränkungen hinsichtlich Dauer und Ortsbild. Es ergab sich, dass diese Lösung einen entsprechend langen Kamin benötigt. Dessen Umsetzung erscheint schwierig.
 
Aktuell läuft die Prüfung des Vorschlags von MGR Anton Eller, dies Hackschnitzelheizung im Rathaus unterzubringen. Dazu könnte auf die beiden Garagen auf der nordwestlichen Gebäudeecke zurückgegriffen werden. Um die Anlieferung zu gewährleisten, wäre ein am Gebäude angrenzender Bunker sinnvoll. Diese soll über die höhergelegene Westseite angefahren werden.
In Bereich vor den Garagen verläuft ein Schmutzwasserkanal (Freispiegel) in ca. 1,1 m Tiefe. Der Bunker wird deshalb zum großen Teil oberirdisch liegen.
Die Rückmeldung des Büros A+W zu Kosten verzögert sich krankheitsbedingt.
 
Mit Herrn Roder wurde die Belieferung der Sonne durch eine Heizung im Karg-Haus nochmals besprochen. Er geht von Anschlusskosten von 60.000 € brutto zzgl. Erdarbeiten von 10.000 € brutto aus. Eine Belieferung ab 01.07.2024 würde er garantieren. Der Wärmepreis wird derzeit mit 10 ct/kWh netto genannt.
 
Der Alte Pfarrhof und das Rathaus könnte über eine weitere Leitung angeschlossen werden. Der Beitrag hierzu liegt zwischen 50.000 - 55.000 €, die Leitungskosten sind ungefähr vergleichbar.
 
Im Gespräch wurden von Herrn Roder die Förderung der gemeindlichen Heizanlage angesprochen, seine Aussage bezieht sich auf einen bestehenden Bescheid für das Karg-Haus. Es steht noch nicht fest, ob für die Anlagen der Gemeinde aufgrund der neuen Förderrichtlinien ab 01.01.2024 eine solche greift und die bisherigen Beauftragungen förderschädlich wären.
 
Im Falle, dass die Gemeinde eine Wärmelieferung aus dem Karg-Haus erwägt, sind die Kosten für die angefallenen Planung für den Alten Pfarrhof inkl. Ersatz von Aufwendungen beauftragter Unternehmen zu berücksichtigen. Für die Planung wird bisher mit ca. 55.000 € brutto gerechnet, die Ansprüche der Firmen konnten nicht beziffert werden. Es könnte sich ggfs.  um Materialkosten z.B. für die Wärmeleitung handeln. Dieses Material könnte evtl. für den Anschluss ans Karg-Haus verwendet werden.
 
Auf Grundlage der Gesamtkosten für das bisherige Projekt Alter Pfarrhof wurde eine Kalkulation für den Wärmepreis erstellt. Dabei wurden die Kosten den Bereichen Heizung/Fördertechnik, Bunker und Nahwärmenetz zugeordnet. Diese Kosten fließen mit Abschreibung und Verzinsung in die Berechnung ein. Der Einkaufspreis wurde dem Vertragsentwurf für die Lieferung der Hackschnitzel mit der WBV entnommen. Es ist zu beachten, dass es sich dabei um einen Kalkulationspreis zur Ermittlung eines kosten­deckenden Wärmepreises (ohne evtl. Anschlusskosten der Nutzer) für die gesamte Anlage im Alten Pfarrhof handelt.
 
Hinsichtlich der Abrechnung mit den Mietern sind andere Grundlagen zu beachten. Die Kosten einer Heizung (z.B. direkte Installation in der Sonne oder die Anschlusskosten an eine Wärmeversorgung - alter Pfarrhof oder Karg-Haus) fließen nicht in die Nebenkosten­abrechnung mit den Mietern ein. Es gibt eine Ausnahme bei Heizungstausch, diese ist hier nicht anwendbar. Eine Weiterverrechnung des Gesamtkostenpreises ist nicht sachgerecht, da die Entscheidung der Heizungslösung bei der Gemeinde liegt. Zu dem Lieferpreis aus dem Wärmenetz (ob alter Pfarrhof oder Karg-Haus) sind weitere laufende Kosten im Gebäude der Sonne für den Wärmetauscher, Pumpen und die Verbrauchserfassung zu berücksichtigen.
 
Den umsatzsteuerrechtlichen Fragen einer Wärmelieferung aus dem gemeindlichen Wärmenetz wurde nachgegangen. Eine derzeitige Verrechnung der Bruttokosten aus der Kostenkalkulation ist möglich. Hinsichtlich der späteren Einbindung der Gesamtanlage Alter Pfarrhof in ein Nahwärmenetz (ggfs. mit einem rechtlich separaten Betreiber) sind weiter Steuerfragen zu klären.
 
Bürgermeister Reichart führt an, dass eine Entscheidung zur Versorgung der Sonne getroffen werden muss. Ein Nahwärmenetz kommt später, wenn die Aufgaben Kitas und Feuerwehr erledigt sind. Deshalb plädiert er für den Anschluss der Sonne an die Wärmeversorgung des Karg-Hauses. Die Versorgung des alten Pfarrhofes kann evtl. über die bestehende Heizung des Rathauses erfolgen.
 
In der Beratung ist schnell erkennbar, dass eine Versorgung der Sonne durch das Karg-Haus begrüßt wird.
 
Um verschiedene Fragen zur Technik und Umsetzung zu beantworten, wird Herrn Karl Roder ein Rederecht eingeräumt. Das Lager für die Hackschnitzel und die Heizkessel sollen auf der Westseite des Gebäudes untergebracht werden. Dies erfordert in der Bauzeit eine Abstimmung mit der Feuerwehr, im späteren Betrieb ist keine Behinderung zu erwarten.
 
Der zusätzliche Anschluss des alten Pfarrhofes und evtl. auch des Rathauses wird diskutiert. Dabei reichen die Vorschläge von einer reinen Leitungsvorbereitung bis zum direkten Anschluss beider Gebäude. Die Gasheizung im Rathaus dürfte nach aktuellem Stand noch einige Jahre laufen, die Gasheizung im alten Pfarrhof bedarf eines Ersatzes.
Hier wird als günstige vorübergehende Lösung eine Gastherme ins Gespräch gebracht.
 
Bei einer Versorgung der Sonne durch das Karg-Haus ist es dem Gremium wichtig, dass die Hackschnitzelversorgung durch die örtliche Forstwirtschaft über die WBV erfolgt. Dies kann im Wärmeliefervertrag geregelt werden und kann ggfs. Auswirkung auf den Wärmepreis haben. Auch bei dieser Lösung werden Erweiterungsmöglichkeiten gesehen, da künftig mehrere Wärmelieferanten die Versorgung gewährleisten könnten. Die Gemeinde könnte hier teilhaben, auch z.B. Genossenschaften sind denkbar.
 
Bürgermeister Reichart gliedert die Vorschläge in drei Beschlussanträge auf.
 
Beschlussantrag:
Der Marktgemeinderat beschließt den Anschluss des Gasthofs Sonne an die Wärmever­sorgung des Karg-Hauses gem. Angebot von Herrn Karl Roder. Die Anschlusskosten be­tragen 60.000 € brutto, die Leitungsverlegungskosten werden ca. 10.000 € brutto betragen. Der Wärmepreis wird anfänglich mit 10 ct/kWh netto angegeben und die Versorgung erfolgt ab 01.07.2024. Dabei sollen örtlichen Hackschnitzel der Vorrang eingeräumt werden.
 
Abstimmungsergebnis:
Der Beschlussantrag wurde mit 15 : 0 angenommen.
 
Beschlussantrag:
Der Marktgemeinderat beschließt den gleichzeitigen Anschluss des alten Pfarrhofes und des Rathauses an die Wärmeversorgung des Karg-Hauses zum Anschlusspreis von ca. 50.000 € - 55.000 € brutto.
 
Abstimmungsergebnis:
Der Beschlussantrag wurde mit 6 : 9 abgelehnt.
 
Beschlussantrag:
Der Marktgemeinderat beschließt den Austausch der alten Gasheizung im alten Pfarrhof gegen eine Gastherme.
 
Abstimmungsergebnis:
Der Beschlussantrag wurde mit 12 : 3 angenommen.

 
 



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